Ein Kurzratgeber nicht ganz frei von Polemik
Um gleich auf den Punkt zu kommen: Die Entwickler von Lebenslaufvorlagen sind schlechte Menschen.
Zu diesem Ergebnis kommen meine Klientinnnen und Klienten, denen ich bei der Verbesserung ihrer auf Vorlagen basierenden Lebensläufen helfen soll, in der Regel bereits am Ende der ersten Beratungseinheit. Denn nachdem wir die ersten interessanten Inhalte des beruflichen Lebens erarbeitet haben und mit eben diesen die beruflichen Stationen bereichern möchten, passiert es: Die Ursprungsversion des CV besteht aus einem Arrangement aus Textfeldern, die beim ersten Bearbeiten ein sofortiges Durcheinander anrichten, weil benachbarte Textfelder verschoben (manchmal aus dem ganzen Dokument heraus) oder überlagert werden. Hübsch gemeinte Grafikelemente sind natürlich fest mit dem Dokument verankert und machen jeden Optimierungsversuch im wahrsten Sinne des Wortes einen Strich durch die Rechnung.
Andere Vorlagen orientieren sich am Zeitungsdesign und basieren auf dem Spaltenlayout: Die Spalten werden von links oben nach rechts unten vollgeschrieben. Man muss Fummelkram schon sehr gern haben, wenn man auf diese Weise die links stehenden Zeitangaben und den dazugehörigen Inhalt in der rechten Spalte auf eine Ebene bringen möchte.
Viele diese Vorlagen sind plattformbasiert und lassen sich nur als nicht editierbares PDF abspeichern. Einfach und pragmatisch ist anders.
form follows function
Manchmal vermute ich, dass die Urheber dieser Machwerke computeraffine Steinmetze sind, weil die Bearbeitbarkeit dieser Vorlagen die Flexiblität von fertig gemeiselten Grabsteinen besitzt. Wären es Architekten, sähe die Sache schon besser aus, denn diese Berufsgruppe arbeitet nach dem Grundsatz „form follows function“.
Die Funktion seines Lebenslauf ist es, das (berufliche) Leben für den Adressaten aufzubereiten. Das darf von Adressat zu Adressat variieren, weil für verschiedene Bewerbungen und Arbeitgeber auch verschiedene Aspekte des Lebenslaufs mal stärker, mal schwächer betont werden sollen. So gestaltet der Bewerber seine Bewerbung immer individuell und ansprechend.
Tabulator oder Tabelle
Die beste Form liefert dazu ein erst einmal leeres Word-Dokument. Die klassisch tabellarische Form lässt sich entweder mit der Tabulator-Fuktion erreichen (bereits die voreingestellten Tabs reichen für die gewünschte Spaltenbreite aus) oder mit einer Tabelle. Legen Sie zwei Spalten an. Mit der Maus können Sie die Spaltenbreite beliebig variieren. Klassischerweise schreiben Sie in die linken Spaltenzellen die Zeitangaben und in den rechten Zellen beschreiben Sie die beruflichen Postionen. Innerhalb der Zelle können Sie die Beschreibung nach eigenem Geschmack (Fettdruck, Bullet-Points… ) formatieren.
Es reicht, mit einer Zelle anzufangen. Wenn Sie am Ende der rechten Zelle einmal auf den Tabulator drücken, eröffnet sich automatisch einen neue Zeile mit zwei Zellen. Am Ende können Sie für die Überschriften die Zellen verbinden (Rechtsklick mit der Maus). Die Tabellenrahmen können Sie im Tabellenmenü individuell gestalten. Zum Beispiel eignen sich die horizontalen Linien gut zur Überschriftenunterstreichung.
Oben und/oder unten können Sie Kopf- und Fußzeilen für Ihre Adressangaben einfügen. Übernehmen Sie diese Gestaltung auch für Ihr Anschreiben. Dann ist die Bewerbung im Ganzen aus einem Guss.