Gut vernetzt bewirbt es sich leichter

Gut vernetzt bewirbt es sich leichter

Summary:

Netzwerken scheint verpönt. In meinem Beratungsalltag stelle ich immer wieder fest, dass meine Klienten gehemmt wirken, wenn ich Sie dazu animiere, auch Ihre Kontakte für die Bewerbungsstrategie zu nutzen. Sie fühlen sich offenbar, als würden sie um einen Job betteln.

Netzwerken scheint verpönt. In meinem Beratungsalltag stelle ich immer wieder fest, dass meine Klienten gehemmt wirken, wenn ich Sie dazu animiere, auch Ihre Kontakte für die Bewerbungsstrategie zu nutzen. Sie fühlen sich offenbar, als würden sie um einen Job betteln.

Arbeitgeber haben diese Vorbehalte offenbar nicht. Es ist – vor allem in großen Unternehmen – mittlerweile üblich, sogar Prämien zu bezahlen, wenn Mitarbeiter neue Kollegen werben. Arbeitgeber machen so Ihre Belegschaft zu einer Schar von Headhuntern, weil sie wissen, dass das eigene Personal den Stallgeruch, die Aufgaben und die dafür erforderlichen Kompetenzen am Besten einschätzen können

– teilweise besser als professionelle Headhunter, die sich in die internen Firmenbelange erst noch hineinversetzen müssen. Diees Arbeitgeber kämen aber nie auf den Gedanken, ihr Werben als Bettelei (in diesem Fall um Bewerber) zu bezeichnen. Sie sehen sich als Anbieter eines Arbeitsplatzes.

Netzwerken ist Informieren – keine Bettelei

Und Bewerber bieten die entsprechende Arbeitskraft an. Von der Bewerberperspektive aus gesprochen ist Netzwerken lediglich Mitteilen. Der Bewerber teilt seinem Umfeld mit, welche Arbeiten er verrichten kann, welche Kompetenzen er hat, welche Talente, welche Ziele. Weil Arbeitgeber – nicht zuletzt aufgrund erfolgreichen Netzwerkens – teilweise nur noch jede dritte bis vierte Stelle ausschreiben, ist die Netzwerkarbeit mitunter der einzige Weg, der in ein Unternehmen führt.

Hinzu kommt, das Kontaktnetzarbeit heute leichter ist, als noch vor 15 bis 20 Jahren. Die sozialen Medien helfen, ehemalige Kontakt wieder zu entdecken und neue Kontakt zu knüpfen. Für den Arbeitsmarkt sind Xing (deutschlandweit) und LinkedIn (international) die führenden Netzwerke. Hier kann man leicht nach ehemaligen Kollegen  und Freunden suchen.

Gestalten Sie Ihr Profil aussagekräftig

  • Stellen Sie ein Foto ein. Dies steigert den Widererkennungswert.
  • Schildern Sie Ihren Lebenslauf ausführlich, bennen Sie Resultate Ihres Schaffens
  • Seien Sie konkret („Baujurist“ statt nur „Jurist“) bei dem, was Sie bieten, aber auch bei dem, was Sie wollen („Immobilienabteilung einer Bank“ statt „Kontakte“ oder „eine neue Herausforderung“).

Aktivieren Sie Ihr Profil

  • Nehmen Sie Kollegen und Ex-Kollegen in Ihr Netzwerk auf. Haben Sie keine Scheu auch sehr alte Kontakte wieder zu beleben, wenn Sie gerne mit Ihnen zusammen gearbeitet haben. In der Regel freut man sich, auch nach 20 Jahren von einem netten Ex-Kollegen wieder etwas hören. Diese Kontakte gilt es upzudaten, denn diese haben noch ein altes Bild von Ihnen. Über aktuelle berufliche Entwicklungen wissen sie noch nicht Bescheid.
  • Engagieren Sie sich in Gruppen. Fachliche Gruppen erweitern den Horizont und – falls sich der Online-Austausch mit einem anderen Experten ergibt – können auch das Netzwerk vergrößern. In lokalen Gruppen erfahren Sie von Veranstaltungen und Treffen. Hier können Sie in den direkten Dialog mit interessanten Menschen treten.
  • Bleiben Sie respektvoll. Auch im Netz gelten die Regeln der Höflichkeit. Vermeiden Sie auch plumpe Formen der Kontaktarbeit. In der Regel geht Qualität vor Quanität. Mehr dazu in meinem Beitrag Netzwerken ist kein Selbstzweck.

Wenn Ihr Netzwerk so wächst, kann sich dessen Multiplikatorwirkung entfalten, indem Sie über direkte Empfehlungen auch Ihre Kontakte zweiten Grades nutzen. So verdichtet sich Ihr Kontaktnetz, der Informations- und Gedankenaustausch nimmt zu und nicht selbten ist so mache dieser Informationen auch mit einer berufliche Option verbunden.

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Günter Flott
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