Es gibt keine dummen Fragen, aber es gibt mehr oder weniger geschickte

Es gibt keine dummen Fragen, aber es gibt mehr oder weniger geschickte

Dumme Fragen gibt es ja angeblich nicht, nur dumme Antworten. Je weniger dumm die Antworten eines Bewerbers im Vorstellungsgespräch sind, desto höher sind die Chancen, den Job zu kriegen.

In der Spontanität liegt die Wahrheit

„Nach welchen Prinzipien wählen Sie Ihre Prinzipien?“ ist so eine Frage, mit der der Bewerber über sich erzählen  muss. Oder:  „Woran scheitern Sie häufiger: an zu viel oder zu wenig Mut?“ Es ist eine kreativere Variante, der totgenudelten Fragen nach Stärken oder Schwächen.

In der Spontanität liegt die Wahrheit. Auf sie stößt man eher mit ungewöhnlichen Fragen, die noch in keinem Bewerbungshandbuch stehen…

Wer bin ich?  Ein Buchtipp

…aber vielleicht in einem ungewöhnlichen Fragenbuch. Rolf  Dobellis Werk „Wer bin ich? 777 indiskrete Fragen“ stellt Fragen zur Selbsterforschung. 23 Kapitel umfasst es (unter anderem Leben, Geld, Karriere, Ehe, Management, Glück, Tod, Geld, Freunde). Die sympathisch-provokanten Fragen inspirieren Personaler aber auch Coaches, die berufliche Orientierungsberatung geben. Denn diese Fragen bringen Klienten zum Nachdenken über sich, wie zum Beispiel: „Gibt es Zeitabschnitte in Ihrem Leben, die genauso gut von einem Schauspieler hätten gespielt werden können?“ oder: „Sind Sie auf Verbündete angewiesen, um Ihre Meinung selbst ernst zu nehmen?“Bild

Auch Führungskräfte werden aus der Reserve gelockt

Wer Führungskräfte coacht, wird seine Freude haben mit Fragen wie: „Wie oft verwechseln Sie Talent mit Erfolg?“, „Gesetzt den Fall, Sie hätten einen Manager, der für Ihr Leben verantwortlich ist. Wie würden Sie seine Leistung beurteilen?“  oder: „Gibt es jemanden in Ihrer Firma, der die Vision, so wie sie auf dem Papier steht, verkörpert?“

Und bei Führungskräften muss man sich beileibe nicht auf die Kapitel Management bzw. Karriere reduzieren. Auch das Kapitel Ehe bietet einen Fundus an Frage-Ideen: „Stellen Sie Ihre Ehe in Form eines Organigramms dar!“ bzw.: „Wie häufig führen Sie Mitarbeitergespräche mit Ihrem Ehepartner?“

Rolf Dobelli, Wer bin ich? 777 indiskrete Fragen, Diogenes, Zürich 2007

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Günter Flott
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