Erfolgreich bewerben in der Pandemie

Erfolgreich bewerben in der Pandemie

Zwei Anfragen, die mich gerade letzte Woche erreichten: „Die Bewerbung, die wir neulich erarbeitet haben, war erfolgreich. Ich habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch per Skype. Können wir das üben?“ Und: „Soeben erhielt ich die Einladung in die zweite Runde. Dort soll auch über das Gehalt verhandelt werden. Das würde ich gerne mit Ihnen trainieren.“

Viele Firmen suchen aktuell erst recht

Diese Beispiele sind durchaus repräsentativ für meinen Arbeitsalltag als Jobcoach. Denn Corona entfaltet nicht nur zerstörerische Wirkungen auf den Arbeitsmarkt, wie es in der Kultur- und Veranstaltungsbranche der Fall ist, sondern löst in anderen Branchen geradezu erhöhte Arbeitskräftenachfrage aus. Einem Controller half ich vor einigen Wochen bei der Entscheidung, welchem der drei möglichen Vertragsangeboten er denn nun den Zuschlag geben sollte.

Auch in der Krise hat die Gesellschaft Bedürfnisse

Der Arbeitsmarkt ist nicht statisch. Er ist dynamisch. Er erfüllt die Bedürfnisse der Gesellschaft. Aktuell erhöht die Verlegung vieler Tätigkeiten ins Home-Office unter anderem den Bedarf an IT-Spezialisten (zu denen die eingangs genannten Beispiele gehören). Da die Menschen generell mehr zu Hause bleiben, wird mehr ins Haus geliefert, was die Logistik-Branche positiv beeinflusst. Und dann ist da natürlich die Pharma-Branche, allen voran die Firmen, die direkt oder indirekt an der Impfstoff-Forschung oder Entwicklung von Corona-Tests beteiligt sind.

Vereinzelt auch im Handwerk noch goldener Boden

Bedürfnisse bestehen auch in der Krise. Manche Bedürfnisse nehmen zu (z. B. IT, Logistik, Pharma), manche bleiben gleich (z. B. Energie, Lebensmittel) und wieder andere entwickeln sich überraschend: Eine Klientin erzählte mir, dass ihr Bruder viele Auftragsanfragen von Restaurants und Hotels erhalten habe. Im ersten Lockdown im April dieses Jahres. Der Bruder hat einen Malerbetrieb. Die Restaurants und Hotels wollten die Zeit des Stillstands nutzen, um in aller Ruhe grundlegend zu renovieren. Kurz: Das Beste aus dem Schlechten machen. Und so lösten sogar Krisenverlierer Nachfrageeffekte nach Arbeitskräften aus. Denn der Bruder suchte händeringend Maler.

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Günter Flott
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